Mugai Ryu Europe

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Tsuji Gettan Sukemochi

Der Begründer des Mugai Ryu

Geboren im ersten Jahr Keian (1648, frühe Edo Periode) in der Kōga (甲賀郡) Region von Ōmi (近江), heutige Shiga Präfektur, als Sohn von Tsuji Yadayū, einem Nachfahren von Sasaki Shirō Tadatsuna unter dem Namen Heinai, welchen er seine gesamte Jugend über trug, zog er mit 13 Jahren noch Kyoto um unter Yamaguchi Bokushinsai, dem Begründer von Yamaguchi-ryu Kenjutsu zu erlernen. Nachdem er mit 26 Menkyo Kaiden, die höchste Lehrlizenz, erhielt, wurde er nach Edo, dem heutigen Tokio, entsandt, um ein Dojo für Yamaguchi-ryu zu eröffnen. Obwohl er günstig im Kojimachi Viertel der Stadt ansässig war, konnte er aufgrund seines niederen Ansehens als vom Lande zugezogener nicht mehr als eine Handvoll Schüler gewinnen.

Eine höhere Bildung und Reife anstrebend und aufgrund seines erfolglosen Versuchs, eine Schwertkunst Schule zu führen, verliess er sein Dojo, um unter Sekitan Ryōzen (石潭良全), einem Buddhistischem Priester am Kyūkōji temple (吸江寺) in Azabu Sakurada-chō (麻布桜田町) Zen und klassische chinesische Literatur zu studieren. Nach Sekitans Ableben, setzte er seine Studien unter Shinshū (神州), einem anderen Priester des Tempels.

Im Alter von 32 erlangte er Erleuchtung und erhielt von seinem Meister ein formelles Gedicht, als Anerkennung und Beleg seiner Erleuchtung:

“Ippo jitsu mugai
Kenkon toku ittei
Suimo hono mitsu
Dochaku soku kosei”

“Es gibt nichts außer der einen Wahrheit
sie ist allumfassend und immerwährend
die vom Winde getragene Feder ist dieser habhaft
Eintracht zu erfahren, inmitten von Verwirrung
bedeutet Erleuchtung”

Heinai änderte seinen Namen in Gettan Sukemochi und begründete seinen eigenen Schwertkampfstil, welcher, in Anlehnung an sein erwähltes Pseudonym, Mugai (無外), entnommen aus dem ihm gewidmeten Gedicht, als „Stil von (Tsuji) Mugai“ beziehungsweise Mugai Ryu genannt wurde.

Tsuji Gettan Sukemochis fast zwanzigjähriges Studium von Zen und Kenjutsu brachte ihm ein hohes Ansehen ein. So zählten zu seinen Schülern Daimyo aus 32 Häusern, unter anderem den Rōjū (einer der höchstrangigen Regierungsposten des Tokugawa Shogunats) Ogasawara Sado-no-kami Nagashige, Sakai Kageyu Tadataka, dem Feudalherrn von Maebashi und Yamauchi Toyomasa, Feudalherr von Tosa, und viele ihrer Gefolgsleute.

Im Alter von 61 Jahren wurde Tsuji Gettan die Ehre einer Audienz bei dem fünften Tokugawa Shogun, Tokugawa Tsunayoshi, zuteil, welche aber aufgrund des Ablebens Tsunayoshis nicht stattfand. Jedoch war es in der bisherigen Geschichte Japans nie zuvor vorgekommen, dass einem Schwertkämpfer, der keinem Herren unterstand, eine Audienz beim Shogun zuteil werden sollte.

Unverheiratet und ohne eigene Kinder, adoptierte er den ältesten Sohn des Priesters Sawatari Bungo-no-kami (猿渡豊後守), vom Ōkunitama Schrein (大国魂神社), welcher den Namen Tsuji Kimata Sukehide (都治記摩多資英) annahm und später, nach Tsuji Gettans Neffen, Tsuji Uheita (辻右平太), zum dritten Soke des Mugai Ryu ernannt wurde.

Nach Tsuji Gettans Lehre, sind Zen und Schwert Teil einer einzigen Wahrheit und sind untrennbar miteinander verbunden. Von seinen Schülern verlangte er neben dem Studium des Kenjutsu auch die Praxis der Zenmeditation.

Gettan starb in tiefer Meditation am 23. Juni des 12. Jahr Kyoho (1727) am selben Tag und Monat wie sein Zen Lehrer Sekitan.

Das Grab von Tsuji Gettan Sukemochi und seinen Nachfahren findet sich am Nyoraiji temple (如来寺) im heutigen Nishiōi (西大井町), Shinagawa (品川区), Tokyo.